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Karl-Heinz Mommsen

geboren am 6. September 1947 in Husum
gestorben am 22. Juni 2025 in Niebüll

"Alles ist gut..."


Trauerrede:

Wir nehmen Abschied von einem Mann, der so vieles war:

Ein Ehemann. Ein Vater. Ein Sohn. Ein Bruder. Ein Onkel. Ein Opa. Ein Freund. Ein Nachbar. Ein Arbeiter. Ein Mensch mit viel Kraft.


Geboren wurde er als Karl-Heinz am 6. September 1947 in Hockenbüll. Aufgewachsen in Bohmstedt – als Kind von Eva und Jakob Mommsen - mit seinen Schwestern Marita und Brigitte sowie seinem Bruder Dieter und seinem Halbbruder Klaus (beide sind inzwischen verstorben).


Karl-Heinz hatte den Rufnamen „Kalli“, sein Leben lang. Früh schon wusste er, was Arbeit bedeutet. Was es heißt, mit den Händen etwas zu schaffen. Er wurde Maurer - ein Beruf, der ihn sein ganzes Leben prägen sollte. Es war mehr als ein Job. Es war seine Berufung.


In jungen Jahren war er sicherlich ein Rabauke. Mit seiner Gang unterwegs – wild, frei und laut. Es wurde gefeiert, getrunken, geschnackt und gestritten – und ja, auch mal ordentlich zugeschlagen. Kalli war keiner, der auswich. Eher einer, der austeilte, wenn es sein musste.

Einer, der immer seinen eigenen Kopf hatte. Seine eigenen Gesetze.

Er hat nie gefragt, was „man“ macht – er hat gemacht, was er für richtig hielt.


In Bohmstedt, wo er aufwuchs, traf er eines Tages auf Ulla. Eine junge Frau aus Kiel, die ihre Ferien in „seinem“ Dorf verbrachte und sein ganzes Leben verändern sollte. 1970 heirateten sie.


Kalli hatte mit Britta eine Tochter aus einer früheren Beziehung, die bei der Trennung bei ihrer Mutter blieb. Ulla brachte ihren Sohn Ingo mit in die Ehe – Kalli adoptierte ihn, mit voller Überzeugung. 1970 wurde ihre gemeinsame Tochter Simone geboren, 1982 folgte die zweite Tochter, Silvia.


Kalli war ein Familienmensch, auch wenn er es nicht immer sagte. Er zeigte es. Unter anderem, indem er baute. Im wahrsten Sinne. Er baute seiner Familie ein Zuhause. Stein für Stein. Fertiggestellt in den frühen 70ern – ein Haus, das ihn überlebte, in dem seine Spuren in jeder Wand stecken. Dort war sein Platz.


Wenn Feste anstanden, waren Kalli und Ulla dabei. Mit Anzug? Ein Graus für ihn. Was bei ihm immer zuerst flog, war der Schlips. Sein Element war nicht das Parkett – sondern der Zementstaub auf der Haut. Arbeitsklamotten waren ihm um einiges lieber anstatt Sonntagsdress.

Nicht, weil er sich nichts Besseres leisten konnte, sondern weil er einfach so war, wie er war: Authentisch und pragmatisch.


Er war einer, der immer da war, wenn man ihn brauchte. Hilfsbereit. Verlässlich. Ohne großes Gerede – einfach mit Anpacken.


Er arbeitete bei verschiedenen Bauunternehmen als Maurer, später als Schachtmeister und fuhr mit Hingabe Bagger. Seine Arbeit war ihm wichtig – weil er gut darin war. Weil er Verantwortung übernahm. Weil er mitdachte und vorausplante. Der sich das Beste ausspekulierte, der kaum etwas dem Zufall überließ. Er kannte seine Baustellen und hatte sie im Griff. Er sah, was kam, bevor es kam. Ein Macher. Ein Fels.


Wer ihn kannte, der wusste: Wenn Kalli etwas sagt, dann stimmt’s. Und wenn er mal nichts sagt – dann erst rechtEr erzählte zu Hause viel von der Arbeit. Nicht aus Pflicht, sondern aus Leidenschaft, weil sie ein großer Teil von ihm war.


Seine letzten Arbeitgeber, Martin Limbrecht und Kai Christiansen – das waren für ihn weit mehr als Chefs. Sie gehörten für ihn zum engsten Kreis, ihre und Namen seiner Kollegen fielen oft nach getaner Arbeit. Die Zusammenarbeit mit ihnen hat ihn erfüllt. In Rente zu gehen war für ihn zwar nicht erstrebenswert, aber irgendwann war es soweit. Die Erinnerungen an seine Arbeit, an seine vielen Baustellen blieben bis zum Schluss - detailgenau.


Ulla war seine große Stütze. Seine Vertraute. Seine Kraft. Er war lange auf Montage, kam nur am Wochenende nach Hause und wusste, dass während seiner Abwesenheit zuhause alles gut läuft, dass es den Kindern und ihr gut geht, dass er sich auf sie verlassen konnte. Sie waren ein eingespieltes Team. Arbeit war sein Leben, oft auch an freien Tagen, wenn er zur „Schwattarbeit“ abrückte.


Als sie 2018 verstarb, verlor Kalli nicht nur seine Frau. Er verlor sein Gegenstück. Und doch – er stand auf. Er lernte, alleine zu gehen. Lernte, für sich selbst zu sorgen. Unter anderem kochte er nun leidenschaftlich gerne. Und zwar richtig gut. Er schaute Kochsendungen, las sich ein, brachte sich alles bei und lud seine Familie auch zum Essen ein.


Kalli liebte sein Zuhause. Und ja, er konnte auch gut allein sein. Er war keiner, der ständig Gesellschaft brauchte. Er brauchte kein großes Getöse. Sein Haus, sein Garten, Sofa, Fernseher, hier und da mal einen Schnack, Radfahren, seine Ruhe – das genügte ihm in späteren Jahren. Aber er war kein Eigenbrötler, ganz und gar nicht.


Der Garten war sein Rückzugsort. Sein kleines Paradies. Ein Ort, an dem alles stimmte, wo die Welt für ihn in Ordnung war.

Er war offen und direkt. Und das wusste er. Und das war für ihn auch gut so. Denn Kalli wollte nie jedem gefallen. Er konnte Leute aufregen und auch Menschen ins Herz schließen. Er kam mit vielen zurecht und mit einigen nicht. Für die, die ihm wichtig waren – da war er da. Oft ohne große Worte. Aber da.


Beide Töchter im Dorf, in greifbarer Nähe, das freute ihn. Silvia, viele Jahre als seine WG-Partnerin mit klarer Aufgabenverteilung, später ein paar Straßen weiter mit ihrem Florian. Simone in einer alten Schmiede, die er für sie und ihren Sönke in unmittelbarer Nähe erst größtenteils abriss und dann wieder neu aufbaute. Auf seine Töchter konnte er sich verlassen, ebenso auf deren Partner – das wusste er und sie wussten, dass sie sich auf ihn verlassen konnten.


Zu seinen Nachbarn hatte er über die ganzen Jahrzehnte hinweg eine gute Beziehung. Beispielsweise beim Schnack über den Gartenzaun mit Wolfgang oder auf seiner Terrasse mit Egon und freiem Blick in die Marsch, beim Feuer machen mit Dieter, beim gemeinsamen Mittagsessen mit Georgie und Ila. Mit ihnen und allen anderen war es ein schönes Miteinander, wie es heute selten geworden ist.


Mit Familie Malcha war er über Generationen hinweg bis zuletzt sehr eng verbunden. Besonders mit Hansi, seinem Freund, seinen Vertrauten. Sein Freundeskreis war klein, aber tief.

Als Hansi starb, stand für Kalli die Welt still. Aber er blieb da – für die, die blieben. Für Petra, Torben und Riana. Kalli fühlte sich in ihrer Nähe wohl, sie gehörten für ihn mit zur Familie. Kalli konnte festhalten, wo andere loslassen. Und loslassen, wo andere festklammern.


Er war sehr stark. Auch in der Krankheit.

2023 kam die Diagnose Magenkrebs. Er ließ sich davon nicht beeindrucken. Machte weiter. Ohne Magen. Aß alles, was ihm schmeckte. Lebte. Kämpfte. „Ein Mommsen gibt nicht auf“ – das war nicht nur ein Spruch. Es war sein Lebensmotto.

Selbst als der Krebs zurückkam, die Diagnosen dann von Tag zu Tag wechselten, als die Kräfte schwanden, blieb er gelassen. Und sagte, was er immer sagte: „Alles ist gut.“ Bis zuletzt. Auch im Hospiz - in Niebüll - war er in Frieden mit seiner Krankheit und nahm sie an. Ruhig. Ohne Angst, ohne jammern.


Zwei Tage vor seinem Tod sprach er das Wort „Sterben“ erstmalig aus, als er einen Arzt fragte, ob er gesund werden würde oder sterben müsse. Die Antwort „Sterben“ ließ ihn loslassen. Er hatte sein Leben gelebt. So, wie er es für richtig hielt.


Manchmal unbequem gegenüber anderen, aber sich selbst gegenüber aufrecht und treu. Er war keiner für leere Worte, aber voller Substanz.


Was bleibt, sind Spuren. In jedem Menschen, den er geprägt hat. In jedem Stein, den er gesetzt hat.

In jeder Erinnerung, die besonders jetzt und auch an anderen Tagen lebendig ist.


Danke für dein „Alles ist gut“ – selbst dann, wenn’s schwer wurde.


(Mone)

Kerze

Silvia
entzündete diese Kerze am 31. Juli 2025 um 14.06 Uhr

Papa ich vermisse Dich ❤️

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